EU-Weißbuch Verkehr 2011

Im März 2011 wurde von der Europäischen Kommission das „Weißbuch Verkehr“ mit dem Titel „Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Hin zu einem  wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem“ veröffentlicht, welches die Eckpfeiler für die europäische Verkehrspolitik für ein wettbewerbsfähiges Verkehrssystem bis zum Jahr 2050 festlegt. Als Hauptziele definiert die Europäische Kommission vor dem Hintergrund der EU-Klima- und Energieeffizienzziele eine verkehrsbedingte CO2-Reduktion bis 2050 um rund 60 Prozent (gegenüber dem Stand von 1990) sowie die Verringerung der Abhängigkeit Europas von Erdölimporten.

Das „Weißbuch Verkehr“ setzt zehn Ziele für ein wettbewerbsorientiertes und ressourcenschonendes Verkehrssystem. Folgende vier sind im Hauptfokus von TRANSFORuM:

  • Ziel 1: Halbierung der Nutzung „mit konventionellem Kraftstoff betriebener PKW“ im  Stadtverkehr bis 2030; vollständiger Verzicht auf solche Fahrzeuge in Städten bis  2050; Erreichung einer im wesentlichen CO2-freien Stadtlogistik in größeren städtischen Zentren bis 2030.
  • Ziel 3: 30 % des Straßengüterverkehrs über 300 km sollten bis 2030 auf andere Verkehrsträger wie Eisenbahn- oder Schiffsverkehr verlagert werden, mehr als 50 %  bis 2050, was durch effiziente und umweltfreundliche Güterverkehrskorridore  erleichtert wird. Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch eine geeignete Infrastruktur geschaffen werden.
  • Ziel 4: Vollendung eines europäischen Hochgeschwindigkeitsschienennetzes bis 2050. Verdreifachung der Länge des bestehenden Netzes bis 2030 und Aufrechterhaltung  eines dichten Schienennetzes in allen Mitgliedstaaten. Bis 2050 sollte der Großteil der Personenbeförderung über mittlere Entfernungen auf die Eisenbahn entfallen.
  • Ziel 8: Bis 2020 Schaffung des Rahmens für ein europäisches multimodales Verkehrsinformations-, Management- und Zahlsystem.

Das Weißbuch ist ein Teil von bedeutenden europäischen Strategiedokumenten im Transportbereich. Im Jahr 1992 veröffentlichte die Europäische Kommission ein Weißbuch über die gemeinsame Verkehrspolitik, mit Fokus auf die Marktöffnung und im Einklang mit den damaligen Prioritäten. Fast zehn Jahre später wurde im Weißbuch 2011 die ausgewogene Nutzung aller Verkehrsträger als Voraussetzung für die Bewältigung der Verkehrsentwicklung hervorgehoben.

Weitere wichtige Dokumente im Transportbereich sind „Logistik: den Güterverkehr in Gang halten“ (2007), „Ökologisierung des Verkehrs“ (2008), „Europäische Seeverkehrspolitik“ (2009) und „Eine

nachhaltige Zukunft für den Verkehr“ (2009). Das aktuelle „Weißbuch Verkehr“ nimmt einen globalen Blick auf die Entwicklungen im Verkehrssektor, zukünftige Herausforderungen und politische Initiativen welche in Betracht gezogen werden müssen. Es stellt sich der Herausforderung einer tiefgreifenden Transformation des Verkehrssystems, der Förderung der Unabhängigkeit von Öl, der Schaffung einer modernen Infrastruktur und multimodaler Mobilität unterstützt durch intelligente Management- und Informationssysteme. Dies soll mittels einer Roadmap zu einer emissionsarmen Wirtschaft bis 2050, sowie dem Energieeffizienzplan 2011 erreicht werden und stellt einen integralen Bestandteil der Initiative ‚Ressourcenschonendes Europa‘ von der Europäischen Kommission dar.

Mit anderen Worten formuliert es eine integrierte Vision wie Transport im Jahr 2050 aussehen sollte. Weiters werden auch einige Zwischenziele für das Jahr 2030 definiert, damit der Prozess der Transformation greifbarer und die Überwachung leichter wird.

Kurz nach der Veröffentlichung des Weißbuchs wurde im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU von DG MOVE das Thema "forum to help implement the future orientation of the overall transport system as defined by the White Paper " ausgeschrieben (Call ID TPT.2012.1-1). Insbesondere sollte sich solch ein Forum auf vier Weißbuch Ziele fokussieren: Urbane Mobilität, Hochgeschwindigkeitsbahn, Güterverkehr und IVS. Die Einreichung durch das spätere TRANSFORuM Konsortium beinhaltete eine systematische und umfassende Strategie solch ein Forum mit allen wichtigen Akteuren zu organisieren und die Ergebnisse an diese Akteure (einschließlich der politischen Entscheidungsträger auf europäischer Ebene) wieder zurückzuführen.

Dieser Kontext erklärt auch den Titel des Projekts: Es ist klar, dass wir vor massiven Veränderungen stehen, einer vollständigen Transformation einer ganzen Branche. Eine abgestimmte Vorgehensweise aller Stakeholder, bereits Etablierter und Zukünftiger, ist erforderlich um dieses Ziel zu erreichen. Diese Abstimmung erfordert offene, transparente und zielgerichtete Dialoge d.h. eine gut moderierte Plattform oder Forum. TRANSFORuM passt genau in diese Rolle als unabhängiger Moderator und Vermittler, da das Konsortium frei von Interessenbindungen ist und die grundlegenden Fragestellungen, Probleme und Themen betrachtet. Weiters besteht das TRANSFORuM Konsortium aus vielen auf ihrem Gebiet angesehen Experten aus ganz Europa.

Diese Kombination gibt eine Garantie für transparente, glaubwürdige, gründliche und relevante Ergebnisse. <xml> </xml>

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